Noch keine Gleichberechtigung erreicht

Noch keine Gleichberechtigung erreicht

7. März 2022

Internationaler Frauentag: Grüne Kreistagsfraktion fordert höhere Frauenquote

„Nach wie vor ist keine Gleichberechtigung erreicht“, sagt Celine Bousonville, frauenpolitische Sprecherin der Grünen Kreistagsfraktion. Umso wichtiger sei es jedes Jahr, im Rahmen des Internationalen Frauentages am 8. März auf diese Problematik aufmerksam zu machen: „Viele Forderungen, die es seit Jahrzehnten gibt, sind immer noch hoch aktuell.“

 

Vor allem die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau sei ein wichtiges Thema, bei dem es noch Luft nach oben gebe, so Bousonville. Denn: „Bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt es noch eklatante Unterschiede. Beispielsweise sollte die Elternzeit auch auf die Väter ausgeweitet werden, was vielerorts noch nicht möglich ist.“ Aber auch das Prinzip des gleichen Lohns für die gleiche Arbeit ist in vielen wirtschaftlichen Betrieben noch nicht angekommen: „Die bestehende Lohn-Diskrepanz muss aufgehoben werden. Eine angemessene Bezahlung ermöglicht den Frauen ein selbstbestimmtes Leben.“ Gleichzeitig habe es auch Auswirkungen auf die Rente: „Frauen dürfen nicht in Mini-Jobs gedrängt  werden. Wir setzen uns deswegen für die Begrenzung von Leiharbeit und die Vermeidung von befristeten Arbeitsverträgen ein“, so Bousonville.

 

„Von den 200 stärksten Unternehmen waren im Jahr 2021 nur 101 Frauen in Vorständen. Das ist ein Anteil von rund 12 Prozent, obwohl über 50 Prozent der Hochschulabschlüsse von Frauen gemacht werden.“ Die Kreistagsfraktion spricht sich deswegen für die Einführung einer Frauenquote aus: „Die derzeitigen 30 Prozent Frauen in Vorständen wird von den börsennotierten Unternehmen nicht eingehalten.“ Die Grüne Kreistagsfraktion fordert neben strengerer Überprüfung, ob die Unternehmen sich an die Frauenquote halten, eine Anhebung auf 50 Prozent, auch für die Kreisverwaltung und die kreiseigenen Gesellschaften: „Nur so können wir die Vorstände auch wirklich gleichberechtigt besetzen.“

 

Gleichzeitig weißt Bousonville auch auf die lokale Politik hin: „Es zeigt sich, dass in der lokalen Politik die Zahl der weiblichen Fraktionsvorsitzenden sehr gering ist. Wir als Grüne haben hier mit acht von 14 weiblichen Abgeordneten im Kreistag eine mehr als paritätische Besetzung und werden von zwei weiblichen ehrenamtlichen Kreisbeigeordneten im Kreisausschuss vertreten. Es darf die Frage gestellt werden, wann wir in der lokalen Politik und, den Gesellschaften des Kreises und den Aufsichtsräten sowie in der Kreisspitze ebenfalls eine paritätische Besetzung erreichen können“, so Bousonville. 

 

Die Förderung von Frauen solle aber noch darüber hinaus gehen: „Die Diskriminierung soll abgebaut werden. Gleichzeitig sollen Förderprogramme für Frauen stärker in den Fokus gerückt und mit Wohnprojekten und der besonderen Unterstützung von Alleinerziehenden eine selbstbestimmte Lebensführung ermöglicht werden“, fordert Bousonville.

 

Ein erster guter Schritt der neuen Bundesregierung sei die Abschaffung von §219a, welches im Vertrag der neuen Koalition stehe: „Auch auf Ebene der grünen Landesregierung wurde beispielsweise der Etat für die Beratungsstellen erhöht, eine Stelle für die Umsetzung der Istanbuler Konvention geschaffen und ein Projekt gegen Ehrgewalt ins Leben gerufen. Es läuft dank der grünen Regierungsbeteiligung in Bund und Land vieles in die richtige Richtung, aber es gibt auch noch viele Themen, für die wir uns in den kommenden Jahren weiterhin einsetzen müssen“, so Bousonville abschließend.

 

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Fraktionsgeschäftsführer
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